Die Solartitel an den Weltbörsen haben im laufenden Jahr nur eine Richtung eingeschlagen: steil abwärts. Verluste selbst für hoch dotierte Firmen wie Solarworld erreichten um die 50 Prozent. Dennoch macht ein Schweizer Finanzhaus, die Dr. Höller Vermögensverwaltung, in Optimismus – nicht ohne Grund.
Bescheiden, aber doch optimistisch, zeigt sich etwa das renommierte deutsche Handelsblatt in seiner Freitagsnummer – es sieht erstmals seit langer Zeit einen «Hoffnungsschimmer» für deutsche Solaraktien aufkeimen. Dieser schimmert damit gleichzeitig für die ganze Branche, denn Deutschland ist immer noch der weltweit bedeutendste Markt mit einem Anteil von über 50 Prozent – allerdings vor allem seitens der Nachfrage.
Auf Angebotsseite konnten die deutschen Produzenten in den vergangenen Monaten immer weniger mithalten – die Konkurrenz zeigt sich vor allem in chinesischen Farben. Firmen wie SuntechPower und Trina gehören unterdessen zu den Topplayern weltweit, andere wie Yingli Energy stehen ebenso bereit, in die Topliga aufzusteigen. Die erst genannte meldet in diesen Tagen zwar Probleme mit ihrer Pluto-Spitzentechnologie – ihr Einsatz konnte noch nicht auf industriell hohem Niveau verwirklicht werden. Aber Gründer und Unternehmenschef Dr. Zhengrong Shi, seines Zeichens einer der reichsten Chinesen, hat in seiner bereits langen auch australisch geprägten Forscherkarriere noch jedes Problem gelöst. Mit anderen Worten – mit den Chinesen wird je länger je stärker zu rechnen sein.
Wenn auch nicht unbedingt von den chinesischen Titeln, so doch von der Solarbranche insgesamt überzeugt ist die seit langem in Zürich ansässige Vermögensverwaltung Dr. Hoeller. Deren namensgebende Gründerin Elisabeth ist zwar schon vor Jahren unter öffentlich nie geklärten Umständen ausgestiegen. Der streng ethisch orientierten Investmentphilosophie ist das Unternehmen treu geblieben. Mit der Lancierung des weltweit investierenden Aktienfonds Prime Values Green wird die Palette, bislang aus einem einkommens- und einem mehr wachstumsorientierten Fonds bestehend, ergänzt.
Anlässlich der Präsentation vor den Medien kam auch Aeneas Wanner von «Energiezukunft Schweiz» zu Wort. Seine Institution sieht zwar in erster Linie eine grosse Zukunft für die solarthermische Energieerzeugung – folgerichtig nimmt sie hierzulande die Interessen der Industrieinitiative Desertec war (zur Absicht, Wüstenstrom aus der Sahara nach Europa zu bringen siehe auch Solarmedia vom 20. Juni 2009). Interessanterweise sprach Wanner aber auch der Photovoltaik das Wort. Deren glänzende Zukunft begründet er unter anderem mit Verweis auf den Erfolg der Windenergie. Diese steckte vor rund zehn Jahren in einer ähnlichen Marktsituation wie PV heute – unterdessen hat sie Konkurrenzfähigkeit erlangt und alle Welt baut grosse Windkraftwerke (siehe auch Spiegel Online). Gemäss Wanner steht einer Wiederholung dieser Erfolgsstory kaum etwas im Wege. Da ist man versucht anzufügen: ausser hierzulande, wo selbst eine bescheiden geartete PV-Förderung auf viel irrationalen Widerspruch stösst.
© Solarmedia
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