Montag, 15. Juli 2013

Naturaktienindex wirft Starbucks raus

Der ethisch-ökologische Natur-Aktien-Index (NAI) hat die internationale Kaffeehauskette Starbucks ausgeschlossen. Bei der Förderung von Öko-Kaffee ist Starbucks nach wie vor sehr engagiert, aber die Tricksereien von Starbucks zur Vermeidung von Steuerzahlungen widersprechen den Prinzipien eines nachhaltigen Wirtschaftsstils , erklärte Horst Hamm als Sprecher des NAI-Ausschusses. 

Der NAI setzt damit gemäss eigenen Angaben ein demonstratives Zeichen gegen die massive Ausnutzung von Steuerschlupflöchern, die mittlerweile auch von den betroffenen Regierungen kritisiert werden. An Stelle von Starbucks ist im NAI künftig der Kaffeegroßhändler Green Mountain Coffee vertreten, der im Bio- und Fairtrade-Bereich engagiert ist. Das Unternehmen ist mit 5.800 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 3,8 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr ein  weltweit führender Spezialitätenanbieter für Bio-Kaffee und fair gehandelte Kaffeeprodukte. Während in Deutschland der Anteil von fair gehandeltem Kaffee nach wie vor weniger als zwei Prozent beträgt, liegt dieser Anteil in den USA inzwischen bei 18 Prozent. Green Mountain hat am fair gehandelten Kaffee ebenso wie am Bio-Kaffee einen Anteil von zehn Prozent in den USA.

Außerdem gehört künftig auch das britische Unternehmen Kingfisher zu den 30 Unternehmen im NAI. Die Baumarktgruppe zeichnet sich durch ressourcenschonende und energiesparende Lösungen im Heimwerkermarkt und Do-it-yourself-Bereich aus. Als größte Baumarktkette Europas und die drittgrößte der Welt hat Kingfisher zahlreiche ökologische und nachhaltige Produkte entwickelt, damit die Kunden gezielt Wasser oder Energie sparen können. 81 Prozent sämtlicher Holzprodukte stammen aus ökologisch zertifizierten Wäldern. Bis 2020 soll die 100-Prozent-Marke erreicht werden. Kingfisher ersetzt im NAI das österreichische Wasserunternehmen BWT, das wegen Übernahme ausscheidet.

Der Natur-Aktien-Index (NAI) nimmt Unternehmen in den Index auf, die im ökologischen und auch im sozialen Bereich zu den Branchenvorreitern gehören. Der NAI ist ein renommierter Maßstab für ökologische Geldanlagen. Er wurde 1997 ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass ökologisch wirtschaftende Unternehmen auch an der Börse einen Vorteil gegenüber konventionellen Firmen haben. Er hat sich außerordentlich erfolgreich entwickelt und ist seit der Gründung um rund 500 Prozent gestiegen.

Die 30 internationalen Werte im NAI (www.nai-index.de) sind nach Branchen und Ländern gestreut. Sie werden vom unabhängigen NAI-Ausschuss überprüft, in dem Experten vom Wuppertal Institut, Germanwatch, Katalyse, DEG und der Zeitschrift natur vertreten sind. Das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene e.V. liefert das Research. Indexprovider ist der Finanzdienstleister SECURVITA in Hamburg (www.securvita.de). Der Kurs des NAI wird von Solactive AG berechnet und von Reuters und Bloomberg veröffentlicht. Er ist im Internet abrufbar unter der ISIN-Nummer DE000A1A4ZT2.

Dienstag, 2. Juli 2013

(Onkel) SAM's Irrfahrt geht weiter

 SAM war einst als Sustainable Asset Management eine der bedeutenden Schweizer Gesellschaften für nachhaltiges Investment, sowohl in der Analyse wie mit ihren Finanzprodukten. Dann verkaufte sie Unternehmensgründer Reto Ringger nach Holland - und nun geht die Irrfahrt gemäss einer Meldung von ecoreporter.de weiter.

Der japanische Finanzdienstleistungskonzern Orix hat die niederländische Robeco übernommen. Das geht aus einer Unternehmensmitteilung der ebenfalls niederländischen Coöperatieve Centrale Raiffeisen-Boerenleenbank B.A. (Rabobank) hervor. Die bisherige Muttergesellschaft hat demnach rund 90 Prozent der Anteile an Robeco für insgesamt 1,9 Milliarden Euro an die Japaner veräußert und wird künftig nur noch knapp zehn Prozent der Anteile halten. Robeco ist die Muttergesellschaft der auf Nachhaltigkeitsanalysen und nachhaltige Geldanlagen spezialisierten RobecoSAM aus Zürich und gleichfalls ein wichtiger europäischer Akteur im Bereich des nachhaltigen Investments.

Laut Orix ist die Übernahme die bislang größte Akquisition des Finanzkonzerns. Die Japaner wollen so nach eigenen Angaben besser in den westlichen Märkten Fuß fassen. Sie kündigten an, nicht in die Führung und Strategie von Robeco eingreifen zu wollen. Fortan würden aber Yoshihiko Miyauchi und Makoto  Inoue, der CEO und der Leiter des operativen Geschäfts von Orix, dem Führungsgremium von Robeco angehören. Im Gegensatz zu Robeco ist Orix nicht stark auf nachhaltigen Geldanlagen ausgerichtet. Der Finanzkonzern ist aber bereits in Umwelttechnologie-Branchen wie Recycling, Abwasserreinigung und Photovoltaik aktiv.


Quelle: ecoreporter.de

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