Samstag, 21. November 2015

Seit Jahresbeginn liegen Solaraktien hinten


Der Solaraktienindex PPVX stieg letzte Woche um 0,6% auf 1.394 Punkte, der NYSE Arca Oil um 2,2%. Seit Jahresanfang 2015 liegt der PPVX mit -9,9% währungsbereinigt rund 9 Prozentpunkte hinter dem Erdölaktienindex (-0,7%). Das PPVX-Spitzentrio 2015 bilden SMA Solar Technology AG (+207%), Capital Stage AG (+86%) und Scatec Solar (+37%). Die grössten Gewinner der Woche waren SolarCity (+12%) und JinkoSolar Holding (+10%), die grössten Verlierer SunEdison (-43%) und TerraForm Power (-33%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 44,3 Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+395%) rund 236 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +159%). Mit 20.11.15 wurde Sky Solar Holdings statt Enphase Energy in den PPVX aufgenommen.

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Der Solaraktienindex PPVX erscheint zweiwöchentlich auf Vorsorgemedia und in den Zwischenwochen jeweils auf Solarmedia!

Quelle: Öko-Invest-Verlag, Wien, oeko-invest@teleweb.at

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Dienstag, 17. November 2015

Schweden führt weiterhin im Länder-Ranking

Das ESG-Länderranking von RobecoSAM bewertet 60 Länder . Dänemark rückt in die Top 5 auf , Brasilien ist grösster Verlierer unter den Schwellenmärkten  und für die ESG-Performance der Emerging Markets gilt: verpasste Chancen.

Das ESG-Länderranking von RobecoSAM bewertet 60 Länder – 22 Industrieländer und 38 Schwellenländer – anhand eines breiten Spektrums von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren mit unserer Ansicht nach wesentlicher Bedeutung für das Risiko-Rendite-Profil von Anlagen in den entsprechenden Ländern. Diese Analyse ergänzt die Erkenntnisse traditioneller Länderrisikobewertungen und legt einen besonderen Fokus auf eine langfristige Perspektive. Eine detaillierte Erläuterung der Methodik finden Sie in unserer Broschüre “Measuring Country Intangibles”.


Das Nachhaltigkeitsranking der Länder gibt zusätzliche Einblicke in die fundamentalen Risikotreiber eines Landes. Wir halten ein Verständnis dieser Treiber für eine entscheidende Voraussetzung ausgewogener Anlageentscheidungen.“


Max Schieler, Senior Country Risk Specialist


Das aktuelle Länder-Nachhaltigkeitsranking für Oktober 2015 zeigt einige interessante Trends auf: Unter den Industrieländern haben Belgien (+0,15) und Dänemark (+0,13) ihre Nachhaltigkeitsbewertung am deutlichsten verbessert, wobei sich allerdings nur Dänemark auch im Ranking verbessern konnte – von Platz 8 auf Platz 5. Die drei Spitzenreiter – Schweden, die Schweiz und Norwegen – haben ihre klaren Top-Platzierungen gehalten, obwohl sich die Gesamtwertungen aller drei Länder leicht verschlechtert haben. Unter den Ländern der Eurozone steht Irland weiter auf Platz 1, knapp gefolgt von Deutschland.

Brasilien hat sich in der Gesamtwertung um 0,22 Punkte verschlechtert und ist damit der grösste Verlierer unter den Schwellenländern, gefolgt von Venezuela, Kuwait und Katar. Die BRIC-Länder nehmen im Gesamtranking weiterhin die hinteren Plätze ein: Brasilien ist um 4 Plätze auf Platz 42 gefallen, liegt damit aber immer noch vor China, Indien und Russland, die alle auf den zehn letzten Plätzen zu finden sind. Marokko ist mit +0,23 der grösste Gewinner unter den Schwellenländern, mit deutlichem Abstand gefolgt von Polen, Russland, Malaysia und Thailand, die ihre Nachhaltigkeitsbewertung alle leicht verbessern konnten.


Das vollständige Nachhaltigkeitsranking der Länder finden Sie hier zum Download: „Sweden remains in the lead" (English)“.

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Mittwoch, 4. November 2015

Erste Studie zu CO2-Risiken des CH-Finanzplatzes

Um den Klimawandel zu bekämpfen, muss der Ausstoss von Treibhausgasen massiv reduziert werden. Vor diesem Hintergrund können Investitionen in fossile Energien für den Schweizer Finanzplatz Risiken bergen. Erstmals zeigt eine Studie im Auftrag des BAFU, wie hoch die Emissionen sind, die mit solchen Investitionen verbunden sind. Sie liefert eine erste Abschätzung der finanziellen Risiken für den Aktienfondsmarkt und für Pensionskassen.

Viele Anleger investieren in beträchtlichem Umfang in treibhausgasintensive Unternehmen und in fossile Energieträger. Diese Investitionen könnten zukünftig an Wert verlieren, wenn die globalen Treibhausgasemissionen so eingeschränkt werden, wie dies zur Erreichung des klimapolitischen 2-Grad-Ziels nötig ist. Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat diese so genannten Kohlenstoffrisiken (bekannt unter der Begriff Kohlenstoffblase oder «carbon bubble») im Rahmen einer Studie für die Schweiz abgeschätzt.

Dazu wurden die 100 grössten Schweizer Aktienfonds, die Aktienfonds der systemrelevanten Banken sowie die Aktienportfolios ausgewählter Pensionskassen auf ihre Treibhausgasintensität hin geprüft. Zudem wurde ermittelt, in welchem Ausmass wichtige Finanzmarktindizes fossile Energien enthalten (siehe Zusammenfassung der Studie im Anhang). Zum heutigen Zeitpunkt finanziert der Schweizer Aktienfondsmarkt Emissionen von gut 52,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq) im Ausland. Dies entspricht in etwa dem Schweizer Austoss im Jahr 2013. Betrachtet man  Pensionskassen und deren ausländische Aktien, so sind Emissionen von 25 Millionen Tonnen CO2eq oder 6,4 Tonnen pro versicherte Person damit verbunden. 

Wenn diese CO2-Emissionen künftig mehr kosten, ergibt sich daraus ein potenzielles Risiko. Je nach CO2-Preisszenario ergeben sich Kosten für den Schweizer Aktienfondsmarkt zwischen 1 und 6,75 Milliarden Franken, wobei der obere Wert gut einem Prozent des Bruttoinlandprodukts der Schweiz entspricht. Müssten die Pensionskassen ihre CO2-Kosten tragen, entspräche dies im höchsten Preisszenario rund einem Fünftel der aktuell pro Jahr ausbezahlten Altersrenten. Risiken durch höhere CO2-Kosten werden von den meisten Schweizer Anlegern heute noch kaum berücksichtigt. Die Studie zeigt, dass das Investitionsverhalten eine globale Erwärmung um 4 bis 6 Grad Celsius unterstützt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Investoren ihre Kohlenstoffrisiken kaum kennen, weil die mit den Investitionen verbundenen Emissionen nicht systematisch erhoben werden. 

Hier liegt gemäss der Studie ein wichtiger Ansatzpunkt, um den entsprechenden Risiken möglichst frühzeitig zu begegnen. Dann können diese Informationen öffentlich gemacht werden. Verschiedene internationale Initiativen (z.B. Montreal Carbon Pledge) bieten den Anlegern eine Hilfestellung bei der Beurteilung dieser Risiken. Auf politischer Ebene sind mittlerweile einige Länder daran, Rahmenbedingungen für mehr Transparenz in Bezug auf die CO2-Intensität von Investitionen zu schaffen. Die Schweiz als umweltbewusste Industrienation mit einem der wichtigsten Finanzplätze weltweit könnte im Bereich klimafreundliches Investieren eine Vorreiterrolle übernehmen.


Rückfragen:
Telefon: +41 58 462 90 00
Email: mediendienst@bafu.admin.ch
Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU: http://www.bafu.admin.ch
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