Freitag, 29. Juni 2012

Das nahe Ende von New Value

Eine verheerende Bilanz für das Geschäftsjahr 2011/2012 hat die New Value AG aus Baar im schweizerischen Kanton Zug vorgelegt. Demnach schmolz der Substanzwert des Portfolios (Net Asset Value, kurz NAV) der auf Cleantech-Unternehmen spezialisierten Beteiligungsgesellschaft von 52,6 Millionen im Vorjahr auf 15,2 Millionen Euro ein. 

Das entspricht einem Rückgang von 71 Prozent. Entsprechend brach der NAV je Aktie von 17,48 auf 4,91 Euro ein. Damit rutschte die New Value AG tief in die Verlustzone. Nach umgerechnet 8,3 Millionen Euro Verlust im Vorjahr wies das Unternehmen zum Bilanzstichtag 31. März 2012 nun 36,7 Millionen Euro Verlust aus. Der Verlust je Aktie stieg entsprechend auf 11,61 Euro.

Dieses „schlimmsten Jahr in der Geschichte der New Value AG“, wie die Unternehmensführung es selbst nannte, sei auf die unsicheren Transaktionen des ehemaligen Verwaltungsratschefs Rolf Wägli zurückzuführen gewesen, hieß es. Diese soll er ohne Wissen seiner Vorstandskollegen getätigt haben. Im Nachgang dazu hatte New Value Abschreibungen in Millionenhöhe bekannt gegeben. Ende März 2012 war der New-Value-Gründer  zurückgetreten, nachdem das Unternehmen eine Klage gegen ihn angestrengt hatte.

An die Schweizer Börse Swiss Exchange (SIX) aus Zürich muss die New Value AG wegen besagter Transaktionen umgerechnet knapp 21.000 Euro Strafe zahlen. Die Börse hatte im Zuge der Affäre um Rolf Wägli selbst eine Untersuchung wegen fehlerhafter Bilanzführung durchführen lassen und mehrere teils schwerwiegende Fehler im Jahresabschluss 2010/2011 und im Halbjahresabschluss 2011 festgestellt.

In den Handel der SIX startete die Aktie der New Value AG am Freitag mit 3,50 Schweizer Franken (2,91 Euro). Damit lag sie 14,6 Prozent unter ihrem Wert von vor einem Monat. Im Vergleich zu ihrem Kurs vor einem Jahr verbilligte sich die Aktie um 70 Prozent.  

Quelle: ecoreporter.de

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