Samstag, 26. Juni 2010

Solaraktien trotz allem

Was ist der Unterschied zwischen der aktuellen Wirtschaftskrise und der Klima- und Energiekrise? Die Wirtschaftskrise ist ein Problem von zwei bis drei Jahren. Aber die Klimakrise ist das Problem der nächsten Jahrtausende. Wenn das Klima kippt, braucht es mehrere tausend Jahre, um wieder in Balance zu kommen.

Kommentar von © Franz Alt 2010







Die Fakten zeigen sich auch an den Börsen. In der Krise wurden zwar auch die Aktien der Erneuerbaren Energien getroffen, aber nicht in dem Ausmaß wie die alten Aktien-Werte. Und jetzt raten die Analysten wieder zum Kauf von Solaraktien. Zum Jahres-Beginn sah der Aufwärtstrend der SolarAktien noch gut aus – doch dann begann der Absturz. Das chinesische Mammut-Unternehmen Yingli Green Energy war ebenso betroffen wie die deutsche SolarWorld – früher mehrfach „Aktie des Jahres“ – oder Q-Cells. Die Kursverluste betrugen bis zu 50 %. Besonders die Diskussion über das Auf und Ab der Solarförderung drückte die Werte.

Doch jetzt macht sich „ein extrem positives Denken“ breit, analysiert die West LB. Die gesamte Solarbranche beurteilt die Chancen für das zweite Halbjahr positiv, meint die DZ-Bank. Die Deutsche Bank hatte bisher empfohlen, die Aktien von Q-Cells zu verkaufen, jetzt empfiehlt sie, diese zu halten. Dasselbe empfehlen die Deutsch-Bänker für SolarWorld. Zur Begründung heißt es, die Nachfrage nach Solar-Anlagen werde steigen.

Manche Analysten bezweifeln allerdings die Nachhaltigkeit der Solarwerte. Wieso eigentlich? Sonne und Wind liefern uns seit Jahrmilliarden zuverlässig und kostenlos Energie und sie werden es noch einige Milliarden Jahre tun. Die gesamte Welt und alle Menschen leben vom solaren Reichtum. Wenn die Sonne nur drei Wochen nicht scheinen würde, dann hätten wir auf diesem Planten minus 170 Grad Kälte und alles Leben wäre tot – nach drei Wochen! Ohne Sonne kein Leben.

Öl, Kohle, Gas und Uran gehen in den nächsten Jahrzehnten zu Ende. Doch Sonne und Wind stehen uns als Geschenke des Himmels noch Milliarden Jahre zur Verfügung. Die Sonne schickt uns jede Sekunde unseres Hierseins über 10.000mal mehr Energie als zurzeit alle Menschen verbrauchen. Bill Gates gilt mit seinen 60 Milliarden Dollar als der reichste Mann der Welt. Gegenüber denen, die auf Sonne und Wind setzen, ist er ein armer Schlucker. Und da er dies weiß, hat er vor Jahren schon Sonnen- und Windaktien gekauft.

Der energetische Reichtum unseres Sonnensystems funktioniert „ewig“. Unsere Sonne liefert kostenlos, zuverlässig, umweltfreundlich und für alle Zeit alle Energie, die alle Menschen brauchen. Und so raten auch einige Analysten, langfristig auf Solaraktien zu setzen – gerade in der Krise. Da dreht uns kein Putin den Gashahn zu und es droht auch keine Ölkatastrophe wie am Golf von Mexiko. Bürger, zur Sonne, zur Freiheit!

Quelle: Sonnenseite

Mittwoch, 23. Juni 2010

Nachhaltig investieren lohnt

2007 bis 2009 haben marktbreit gestreute nachhaltige Kapitalanlagen im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen keine schlechteren Ergebnisse erzielt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück erstellt hat.

"Eigentlich gibt es damit keinen Grund mehr, sich nicht mit Fragen der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage zu beschäftigen. Gerade Non Profit-Organisationen können so auch in der Vermögensanlage ihre gemeinnützigen Ziele berücksichtigen, ohne deshalb geringere Erträge zu erzielen", erklärte DBU-Finanzchef Michael Dittrich bei der Präsentation der Studie im sächsischen Ostritz. "Je stärker nachhaltige Werte selektiert werden, desto besser werden sogar die Ergebnisse im Vergleich", sagt Dr. Michael Schröder, Leiter des Forschungsbereichs Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement am ZEW und Verfasser der Studie.

Mehrere marktbreite Nachhaltigkeitsindizes wie der Dow Jones Sustainability Index erzielten in dem Untersuchungszeitraum in etwa die gleichen Ergebnisse wie der konventionelle Vergleichsindex MSCI World. "Allerdings wäre es falsch zu glauben, sich mit den breit aufgestellten Nachhaltigkeitsindizes dem Abwärtstrend in der Krise entziehen zu können", erklärte Schröder. Gewisse Vorteile bringe allerdings eine intensive Nachhaltigkeitsselektion. So habe der Naturaktienindex (NAI) in der Krise deutlich geringere Verluste hinnehmen müssen und eine deutliche bessere Kursentwicklung als der Gesamtmarkt erzielt. Damit bestätigt das ZEW die Ergebnisse der im Jahr 2008 ebenfalls im Auftrag der DBU erstellten Studie "Nachhaltige Kapitalanlagen für Stiftungen". Auch dort konnte der NAI über einen wesentlich längeren Zeitraum deutlich bessere Ergebnisse vorweisen als die Vergleichsindizes. "In der Kapitalmarktkrise der vergangenen drei Jahre hat sich der Performancevorteil des NAI sogar deutlich ausgeweitet", stellt Schröder fest.

Auch nach den beiden schweren Kapitalmarktkrisen des vergangenen Jahrzehnts mit dem Platzen der Internetblase und der aktuellen Schuldenkrise sind Aktien weiter ein unverzichtbarer Bestandteil einer langfristig ausgerichteten Kapitalanlage, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie. Schröder: "Dies ist für Stiftungen besonders wichtig, weil die Studie sogar einen höheren Aktienanteil als 20 bis 30 Prozent für den Fall nahe legt, dass ein realer, also inflationsbereinigter Kapitalerhalt angestrebt wird." Allerdings sollten die Aktienbestände dann trotz der Kosten abgesichert werden, um das Stiftungsvermögen vor Verlusten zu schützen. Mit Anleihen sei insbesondere über einen langen Zeitraum der reale Kapitalerhalt neben den Ausschüttungen mit der für gemeinnützige Einrichtungen zulässigen Rücklagenbildung von einem Drittel der ordentlichen Erträge kaum zu schaffen.

"Derzeit ist vermutlich eine breite Streuung in Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Immobilien, unterschiedliche Regionen und Laufzeiten die beste Strategie in den unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten", erklärte Dittrich. So verfahre derzeit auch die DBU mit ihrem Stiftungskapital von über 1,8 Milliarden Euro.

Die Ergebnisse der Studie "Nachhaltige Kapitalanlagen in der Finanzkrise" wurden im Rahmen der 16. Internationalen Sommerakademie der DBU in Ostritz/St. Marienthal zum Thema "Nachhaltige Kapitalanlagen - Neue Chancen nach der Finanzkrise?" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Quelle: Ecoreporter

Dienstag, 8. Juni 2010

Inrate ratet international

Der ethisch-ökologische Natur-Aktien-Index (NAI) arbeitet künftig mit der Nachhaltigkeits-Ratingagentur Inrate zusammen. Damit kann sich die Schweizer Agentur bei einem besonders erfolgreichen Finanzinstrument der nachhaltigen Geldanlage engagieren.

Die erfolgreiche Auswahl der Unternehmen, die sich für den NAI qualifizieren, erfordert eine besonders hochwertige und zuverlässige Informationsbasis. Deshalb haben wir unter mehreren internationalen Researchagenturen eine Auswahl getroffen und uns für die Zusammenarbeit mit Inrate entschieden , teilte Norbert Schnorbach von der Hamburger Unternehmensgruppe SECURVITA mit, die den NAI betreut. Inrate aus Zürich ihrerseits hatte sich kürzlich mit dem westschweizer Centre Info zusammen geschlossen.

Der NAI gilt als renommierter Maßstab für ökologische Geldanlagen mit konsequenten Auswahlkriterien (siehe auch Vorsorgemedia vom 16. März 2010). Er hat sich seit der Gründung im Jahr 1997 erfolgreicher entwickelt als konventionelle Aktienindizes. Die 30 Werte im NAI werden vom unabhängigen NAI-Ausschuss geprüft, der aus Experten vom Wuppertal Institut, Südwind, Germanwatch, Katalyse-Institut und natur+kosmos besteht. Die Auswahlkriterien und die vollständige Liste aller NAI-Unternehmen sind im Internet auf www.nai-index.de dokumentiert. Aktuelle Kurse und Charts werden von Reuters und Bloomberg unter der ISIN-Nummer DE000A1A4ZT2 veröffentlicht.

Wir freuen uns, dass sich der Natur-Aktien-Index für uns entschieden hat und werden alles daran setzen, um mit unseren fundierten Analysen die einmalige Erfolgsgeschichte des NAI fortzusetzen , sagte Philippe Spicher, CEO von Inrate. Inrate ist die größte unabhängige Nachhaltigkeits-Ratingagentur in der Schweiz. Sie analysiert die ökologische und soziale Nachhaltigkeit von rund 2500 Unternehmen weltweit und verfügt über 20 Jahren Erfahrung im Research für die Finanzmärkte.

© Vorsorgemedia

Samstag, 5. Juni 2010

Hoffnung für Solartitel

Die Solartitel an den Weltbörsen haben im laufenden Jahr nur eine Richtung eingeschlagen: steil abwärts. Verluste selbst für hoch dotierte Firmen wie Solarworld erreichten um die 50 Prozent. Dennoch macht ein Schweizer Finanzhaus, die Dr. Höller Vermögensverwaltung, in Optimismus – nicht ohne Grund.

Bescheiden, aber doch optimistisch, zeigt sich etwa das renommierte deutsche Handelsblatt in seiner Freitagsnummer – es sieht erstmals seit langer Zeit einen «Hoffnungsschimmer» für deutsche Solaraktien aufkeimen. Dieser schimmert damit gleichzeitig für die ganze Branche, denn Deutschland ist immer noch der weltweit bedeutendste Markt mit einem Anteil von über 50 Prozent – allerdings vor allem seitens der Nachfrage.

Auf Angebotsseite konnten die deutschen Produzenten in den vergangenen Monaten immer weniger mithalten – die Konkurrenz zeigt sich vor allem in chinesischen Farben. Firmen wie SuntechPower und Trina gehören unterdessen zu den Topplayern weltweit, andere wie Yingli Energy stehen ebenso bereit, in die Topliga aufzusteigen. Die erst genannte meldet in diesen Tagen zwar Probleme mit ihrer Pluto-Spitzentechnologie – ihr Einsatz konnte noch nicht auf industriell hohem Niveau verwirklicht werden. Aber Gründer und Unternehmenschef Dr. Zhengrong Shi, seines Zeichens einer der reichsten Chinesen, hat in seiner bereits langen auch australisch geprägten Forscherkarriere noch jedes Problem gelöst. Mit anderen Worten – mit den Chinesen wird je länger je stärker zu rechnen sein.

Wenn auch nicht unbedingt von den chinesischen Titeln, so doch von der Solarbranche insgesamt überzeugt ist die seit langem in Zürich ansässige Vermögensverwaltung Dr. Hoeller. Deren namensgebende Gründerin Elisabeth ist zwar schon vor Jahren unter öffentlich nie geklärten Umständen ausgestiegen. Der streng ethisch orientierten Investmentphilosophie ist das Unternehmen treu geblieben. Mit der Lancierung des weltweit investierenden Aktienfonds Prime Values Green wird die Palette, bislang aus einem einkommens- und einem mehr wachstumsorientierten Fonds bestehend, ergänzt.

Anlässlich der Präsentation vor den Medien kam auch Aeneas Wanner von «Energiezukunft Schweiz» zu Wort. Seine Institution sieht zwar in erster Linie eine grosse Zukunft für die solarthermische Energieerzeugung – folgerichtig nimmt sie hierzulande die Interessen der Industrieinitiative Desertec war (zur Absicht, Wüstenstrom aus der Sahara nach Europa zu bringen siehe auch Solarmedia vom 20. Juni 2009). Interessanterweise sprach Wanner aber auch der Photovoltaik das Wort. Deren glänzende Zukunft begründet er unter anderem mit Verweis auf den Erfolg der Windenergie. Diese steckte vor rund zehn Jahren in einer ähnlichen Marktsituation wie PV heute – unterdessen hat sie Konkurrenzfähigkeit erlangt und alle Welt baut grosse Windkraftwerke (siehe auch Spiegel Online). Gemäss Wanner steht einer Wiederholung dieser Erfolgsstory kaum etwas im Wege. Da ist man versucht anzufügen: ausser hierzulande, wo selbst eine bescheiden geartete PV-Förderung auf viel irrationalen Widerspruch stösst.

© Solarmedia