Mittwoch, 13. Mai 2015

Historisches Höchst bei nachhaltigen Anlagen

Nachhaltiger Anlagemarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht mit 197,5 Milliarden Euro Rekordstand –  Zuwachs von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr –  Ausschlusskriterien sind im Mainstream angekommen –  Anlagestrategie Impact Investment wächst mit einem Plus von 74 Prozent besonders stark. 

Mit dem Jahr 2014 kann der Geschichte des nachhaltigen Anlagemarkts in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzugefügt werden. Laut dem Marktbericht, den der Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) am 13. Mai der Öffentlichkeit präsentiert hat, umfasst der Markt mittlerweile ein Volumen von 197,5 Milliarden Euro. Damit hat das Volumen von Investments, bei denen neben finanziellen auch ökologische, soziale und governance-bezogene Kriterien berücksichtigt werden, binnen eines Jahres um 47 Prozent zugelegt.



„Der Zuwachs bei Nachhaltigen Geldanlagen geht Hand in Hand mit einer Ausbreitung von einzelnen nachhaltigen Anlagestrategien und Kriterien in den Mainstream des Finanzmarkts“, erklärt FNG-Vorstandsvorsitzender Volker Weber. Laut FNG-Statistik sind mittlerweile bei 4,14 Billionen Euro Investitionen in Streumunition und Antipersonenminen tabu und das Ausschlusskriterium ABC-Waffen findet bei Vermögen im dreistelligen Milliardenbereich Anwendung. „Dieses Marktsegment, das wir als verantwortliche Investments bezeichnen, gewinnt zunehmend an Bedeutung und erfüllt zugleich eine zentrale Funktion“, führt der Finanzexperte aus. „Es bereitet den Weg dafür, nach und nach weitere und strengere Kriterien in die Breite des Finanzmarkts zu tragen.“

Mit Blick allein auf die nachhaltigen Investmentfonds
und Mandate ergeben die FNG-Statistiken für das Jahr 2014 folgendes Bild: Das Gesamtvolumen in den drei Ländern beträgt zusammen 120,9 Milliarden Euro und übersteigt damit den Wert des Vorjahres um 44 Prozent. Sowohl in Deutschland (+70%), als auch in Österreich (+36%) und der Schweiz (+26%) waren Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen. Der Anteil nachhaltiger Fonds und Mandate in Vergleich zum Gesamtmarkt ist mit 5,7 Prozent in Österreich am höchsten.

Der Marktbericht zeigt außerdem, dass 2014 in der Drei-Länderbetrachtung alle acht erhobenen nachhaltigen Anlagestrategien zulegen konnten. „Dabei sind Ausschlusskriterien, Best-in-Class und die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die traditionelle Finanzanalyse nach wie vor die wichtigsten Ansätze“, fasst FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober zusammen. „Impact Investment ist zwar vom Volumen her das Schlusslicht, hat aber mit einem Plus von 74 Prozent besonders stark hinzugewonnen“, fügt die Expertin für Nachhaltige Geldanlagen hinzu. Impact Investments zielen darauf, neben finanziellen Kriterien auch Einfluss auf die sozialen und ökologischen Belange von Unternehmen und Organisationen auszuüben. Diesen Bereich erhebt das FNG seit 2011.

Auch andere Trends und Entwicklungen hat der FNG-Marktbericht im Verlauf seiner zehnjährigen Geschichte neu aufgenommen. „Die FNG-Marktberichte dokumentieren mittlerweile eine ganze Dekade Nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz“, resümiert FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „In dieser Zeit ist das Volumen der nachhaltigen Anlagen auf mehr als das 15-Fache angewachsen. Doch auch die zunehmende Differenzierung des Markts bilden die jährlichen FNG-Statistiken ab.“ Die Jubiläumsausgabe –  der FNG-Marktbericht 2015 – enthält mit einem Sonderteil zu Engagement und Stimmrechtsausübung erstmals ein Schwerpunktthema.

Das FNG stellt mit seinem Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen seit 2005 umfassendes Datenmaterial zu den nachhaltigen Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung. Die Daten für die Jahresstatistiken erhebt das FNG, die Methodik ist mit der des europäischen Dachverbands Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt. Folgende Sponsoren und Unterstützer haben den Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2015 ermöglicht: Notenstein Financial Services, Union Investment, Absolut Research, die oekom research AG, Raiffeisen Schweiz, die Metzler Asset Management GmbH und 21ökofinanz-21 e.V. 

Quelle: Forum Nachhaltige Anlagen

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