Donnerstag, 29. April 2010

Energiefirmen unter Druck

Der weltweite Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World hat am Donnerstag weiter an Boden verloren und ist um 2,3 Prozent (-15,66 Punkte) zurückgefallen, Schlusskurs 666,04 Punkte. Die aktuelle Verunsicherung der Aktienmärkte aufgrund der Griechenlandkrise schlägt sich auch auf die Wertpapiere des regenerativen Energiesektors nieder.

Die Meldungen zu den Grossfirmen im Solarbusiness sind nicht nur negativ. So meldete First Solar (das Bild zeigt die Produktion von First-Solar-Dünnfilmmodulen), den US-Projektierer größerer Solarkraftwerke NextLight, der über eine Projektpipeline von 1100 MW verfüge, übernommen zu haben. Um knapp 36 Prozent hat die weltgrößte Produzentin von Dünnschichtsolarmodulen, gleichzeitig den Umsatz im 1. Quartal gesteigert. Wie das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Arizona mitteilt, belief er sich auf 568 Millionen Dollar. Der Gewinn kletterte auf 2,00 Dollar pro Aktie. Für das Geschäftsjahr 2010 stellt First Solar einen Gewinn von 6,80 bis 7,30 Dollar pro Aktie in Aussicht und einen Umsatz von 2,6 bis 2,7 Milliarden Dollar. Suntech Power und DuPont meldeten gute Geschäftsaussichten im Solargeschäft für das laufende Jahr.

Verluste hingegen stellen sich für die Aktie des US-Solarmodul-Herstellers SunPower
ein (-8 Prozent, 12,25 Euro). SunPower ist Hersteller hochqualitativer Solarmodule. Gegenüber Reuters habe CEO Tom Werner geäußert, dass sich in der PV-Branche eine Situation mit Überkapazitäten abzeichne und dass Preise erneut fallen würden. In Bezug auf die Umsatzprognose von SunPower für 2010 in Höhe von 2 bis 2,25 Mrd. US-Dollar deutete Werner an, dass er möglicherweise dieses Thema bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal 2010 am 11 Mai aufgreifen werde. Weitere Verlierer von gestern sind REC aus Norwegen (-7,9 Prozent, 2,97 Euro), Vestas aus Dänemark (-6,1 Prozent, 44,56 Euro) und Solar Millennium aus Deutschland (-5,8 Prozent, 20,20 Euro).

© Solarmedia
/ Quellen: Inter. Wirtschaftsforum für Regenerative Energien / Ecoreporter

Montag, 26. April 2010

Ökofonds sind konkurrenzfähig

Ökologische und ethische Aktienfonds Welt konnten in den vergangenen schwierigen fünf Jahren gut mit klassischen Fonds mithalten.

Knapp ein Fünftel der sauberen Fonds hat eine Rendite von mehr als 2,5 Prozent pro Jahr geschafft, keiner liegt unter minus 5 Prozent – im Schnitt ist das vergleichbar mit klassischen Fonds. Die Stiftung Warentest hat in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest die besten sauberen Fonds verglichen und gibt Empfehlungen für ein ökologisches und ein ethisches Muster-Depot.

Nachhaltige Fonds gibt es mittlerweile für fast alle Anlageklassen. Mit der Auswertung von Finanztest ist eine 100 Prozent nachhaltige Geldanlage ist daher kein Problem mehr. Die vielen Angebote mit ihren sehr unterschiedlich strengen Kriterien machen den Markt auch unübersichtlich. Wer nicht möchte, dass Öl-, Rüstungs- oder Atomfirmen im eigenen Depot landen, kann mit dem Test von Finanztest genau hinschauen, wie Öko und Ethik im Einzelfall definiert ist.

Empfehlenswert ist zum Beispiel der global anlegende Aktienfonds Green Effects NAI-Werte. Er hat die strengsten Ausschlusskriterien für umweltschädliche und unethische Branchen und gleichzeitig die beste Finanztest-Bewertung für Wertentwicklung und -Stabilität. Gut abgeschnitten hat auch der Pioneer Global Ecology und der Swisscanto Green Invest - die beide in der Schweiz aktiv vertrieben werden.

Demgegenüber ist der Siegerfonds Green Effects im Nachteil: Es sind nur 30 Aktien in dem Fonds – als Basisanlage ist das zu wenig, der Fonds eignet sich daher nur zur Beimischung. Und er ist offiziell in der Schweiz nicht zum Vertrieb zugelassen - das heisst, er darf nicht beworben, auf Anfrage der Kundschaft aber verkauft werden.

Für den sicheren Teil des Depots eignen sich zum Beispiel Rentenfonds. Auch hier gibt es Fonds mit Öko- und Ethik-Schwerpunkt, die Staaten nach ihren Umweltgesetzen oder nach der Haltung zur Todesstrafe bewerten. Doch bei Staatsanleihen müssen Anleger zwangsläufig Kompromisse eingehen, denn die wenigsten Länder haben eine vollständig weiße Weste. Der Test mit den besten Ethik- und Ökofonds ist in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest veröffentlicht, die vollständige Übersicht aller sauberen Fonds online:

© Oekonomedia / Quelle: Sonnenseite / Stiftung Warentest 2010

Mittwoch, 7. April 2010

Nachhaltigkeit immer wichtiger

Bei AnlegerInnen, in Deutschland zumindest, steht Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union Investment durchgeführt hat.

Demnach finden 32 Prozent der Befragten Geldanlagen attraktiv, bei denen neben klassischen Kriterien wie zum Beispiel Sicherheit und Gewinn auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt werden. Damit liegt der Anteil der Befürworter um fünf Prozentpunkte höher als der Anteil derer, die solche Geldanlagen als wenig attraktiv bewerten (27 Prozent).

Während im Geschlechtervergleich keine signifikanten Unterschiede zu beobachten sind, spielt das Alter der Befragten für das Ergebnis sichtlich eine Rolle. In der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen halten 45 Prozent nachhaltige Geldanlagen für attraktiv und übertreffen den Durchschnittswert aller Befragten damit um 13 Prozentpunkte. Der Umfrage zufolge kommen nachhaltige Geldanlagen bei jungen Anlegern zwischen 20 und 29 Jahren am besten an. 63 Prozent der Befragten wären bereit, sich zugunsten der Nachhaltigkeit einer Geldanlage mit weniger Gewinn zu begnügen. Nur eine Minderheit (35 Prozent) zeigt sich nicht gewillt, für die Nachhaltigkeit eines Produkts auf einen Teil ihres Gewinns zu verzichten.

„Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung. Der hohe Stellenwert gerade bei jungen Anlegern unterstreicht, dass das Thema bei der Geldanlage weiter an Bedeutung gewinnen wird. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen setzen Ressourcen effizienter ein und sparen somit Kosten. Davon können auch die Anleger profitieren“, kommentiert Daniel Günnewig, Leiter Produktmanagement bei Union Investment, das Ergebnis der Studie.

Quelle: Ecoreporter