Freitag, 5. August 2011

Auch Nachhaltigkeits-Titel leiden

Die massiven Kursverluste an den Börsen haben sich auch am Freitag fortgesetzt. Gestern noch hatte der US-amerikanische Dow Jones Index um 4,3 Prozent auf 11.383,7 Punkte nachgegeben - so stark wie zuletzt beim Börsencrash nach der Lehman-Pleite im Jahre 2008.

Der US-Leitindex lag damit um sieben Prozent unter dem Wert eine Woche zuvor und ebenfalls auf einem Rekordtief des laufenden Jahres. Mit einem Abfall um 3,7 Prozent auf 9.299,9 Punkte hat der japanische Nikkei seit letztem Freitag 5,4 Prozent an Wert verloren. Diesem Negativtrend konnten sich auch nachhaltige Aktien nicht entziehen. Viele verloren bis zum Freitagmittag um eine zweistellige Prozentzahl an Wert. So verbilligte sich etwa der Anteilsschein der deutschen Umweltbank um 17 Prozent, die Aktie von Biogas Nord AG um 16 Prozent und der S.A.G. Solarstrom AG um fast 15 Prozent. Dass vor allem viele Solaraktien heute stark verloren, mag den schwachen Zwischenbilanzen geschuldet sein, die zuletzt von Solarunternehmen veröffentlicht worden waren. Zwischen neun und zwölf Prozent verloren allein heute die Solaraktien von Canadian Solar, Real Goods Solar, Dyesol, SunPower, Trina Solar, Solon, First Solar, Phoenix Solar und von SMA Solar. Dies aber trotz mitunter äußerst verschiedener Geschäftsmodelle und unterschiedlichem Geschäftsverlauf.

Damit setzt sich die Panik fort, die bereits am Donnerstag an den Kapitalmärkten umging und zu massiven Kurseinbrüchen geführt hatte. Sie hatte sich im Laufe der Woche aufgebaut und gestern vorläufig zugespitzt. In den USA hatte die Abwärtsspirale ihren Ausgang genommen, nachdem der inzwischen zunehmend als faul erkannte Kompromiss von Republikanern und Demokraten das Vertrauen in die US-Politik untergraben hatte. Nach langem Gezerre hatten sich die Parteien zwar auf eine Anhebung der staatlichen Schuldengrenze geeinigt und damit zumindest die Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten abgewendet. Doch die verabredeten Einsparungen im Haushalt drohen das ohnehin schwache Wachstum der weltweit größten Volkswirtschaft abzuwürgen. Und trotz der Einsparungen ist weiter kein Rezept gegen Schuldenkrise der USA in Sicht. Vielmehr stehen weitere Debatten der US-Politik über Kürzungen bevor, die für weitere Unsicherheiten an den Märkten sorgen dürften.

Nun steigt die Sorge vor weiteren Abschreibungen der Banken auf Schuldverschreibungen hoch verschuldeter EU-Staaten. Hier geriet die Aktie der UmweltBank wohl in Sippenhaft, trotz ihres ganz anders ausgerichteten Geschäftsmodells wurde ihr Anteilsschein heute zum Verlierern des Tages unter den nachhaltigen Aktien.

Quelle: Ecoreporter

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