Die Zeit für ethisch orientierte Geldanlage ist angebrochen“, sagt
OIKOCREDIT-Vorstandsvorsitzender Peter Püspök und stellt dies mit der
Entwicklung des Anlagevolumens der internationalen
Entwicklungsgenossenschaft OIKOCREDIT Austria und einer aktuellen Studie
der Karmasin-Motivforschung unter Beweis.
Es gehe um
Geld anlegen in der Krise und das sei durchaus
doppeldeutig gemeint. Nicht nur die ständig zitierte
Finanzwirtschaftskrise, auch die persönliche Krise von Anlegerinnen und
Anlegern, die stark verunsichert sind. Immer mehr Anleger fragen: Was
geschieht mit meinem Geld, wenn es – unter Anführungszeichen –
„arbeitet“? Werden damit Projekte gefördert, die dem Leben dienen? Trage
ich mit meiner Einlage zur Realwirtschaft bei, oder wird mit meinem
Geld auch spekuliert? Trage ich mit meinem Geld zur Lösung drängender
Probleme auf unserer Welt bei? Bei OIKOCEDIT könne man all diese Fragen
mit einem großen JA beantworten, versichert Püspök.
„Der kommende Weltspartag soll ins Gedächtnis rufen,
dass
Geldanlage auch einen implizit sozialen Charakter hat“, ruft Püspök
allen Sparern ins Gewissen.
Eine zunehmende Zahl von Menschen stellt sich die Frage: „Was machen
die Finanzwelt und die Banken mit meinem Geld? – Das Vertrauen ist
angeschlagen. Banken wurden als Spekulationsmaschinerien wahrgenommen.
Wozu überhaupt noch Geld anlegen? Wegen der paar Prozent, die kaum die
Inflationsrate abdecken? Vieles spricht dafür, dass die
Niedrigzinspolitik anhält. Das alles bringt das Geldanlegen in die
Krise. Viele flüchten aus Misstrauen in Immobilien, wodurch die Gefahr
einer Immo-Blase wächst. Auf den Anstieg der Aktienkurse zu hoffen, ist
Spekulation. Was Spekulation gebracht hat, haben wir erlebt. Veranlagung
von Geld ist generell unsicher geworden.“
Der Wunsch nach sinnvoller Veranlagung
ist generell größer geworden, konstatiert Püspök und weist daraufhin, dass
OIKOCREDIT schon 2009 das Motivforschungsinstitut Karmasin bat,
Menschen
über die alternative Veranlagung in Mikrofinanzprodukte zu befragen.
Zur aktuellen Studie berichtet Dr. Sophie Karmasin zunächst als
erstes Ergebnis die Bekanntheit der Möglichkeit, mit Mikro- und
Projektkrediten ethisch nachhaltig anzulegen: Den Bekanntheitszuwachs
von 10% (zu 2009) bezeichnet Karmasin als außerordentlich, zumal keine
große Werbeinitiative für mehr Bekanntheit gesorgt hat.
Ferner gibt es eine hohe Bereitschaft (54%) für die Akzeptanz
niederer Verzinsung,
wenn sichergestellt ist, dass das angelegte Kapital
sicher ist und einem sozialen Zweck dient.
Von Januar 2012 bis zum 30. September verzeichnete OIKOCREDIT
Austria ein Wachstum von über 21 Prozent. „Der Wunsch nach sinnvoller
Veranlagung sei eindeutig gewachsen, so Püspök. Man müsse das
Bewusstsein der Menschen stärken, mit ihrer Geldanlage Gutes tun zu
können.“
Investitionen bei der internationalen Entwicklungsgenossenschaft
unterstützen Mikro- und Projektkreditprogramme in 70 Ländern der Welt.
Dadurch können Millionen Menschen aus eigener Kraft der Armut
entfliehen. Die Anleger erhalten 2% Dividende p.a.: Faires Geld für
faire Chancen. Zur Höhe der seit 15 Jahren gleichbleibenden Dividende
sagt Püspök, dass damit nicht geworben wird, weil OIKOCREDIT keine
Dividendenmaximierung betreibt. Freilich ist die Rendite aus heutiger
Sicht für täglich verfügbares Kapital sehr gut, jedoch trachte man nach
ethisch orientierten Investoren, die nicht nur den Zinsen nachlaufen,
sondern die soziale Zwecksetzung des Investments schätzen.
Laut Karmasin-Repräsentativbefragung sind Menschen durchaus
zu
kleineren Renditen bereit, wenn ihr Geld sicher ist und einem sozialen
Zweck dient. „Bei uns hat das Geld ein Mascherl“, so Püspök: „Es dient
ausschließlich realwirtschaftlichen Zwecken, nämlich der
Anschubfinanzierung für Kleinstunternehmer. Bei OIKOCREDIT sehe ich ganz
genau, was mit meinem Geld geschieht.“
OIKOCREDIT grenzt sich deutlich von Ethikfonds ab. Eine
Veranlagungsform, die zwar aufgrund von Ausschluss- und Positivkriterien
positiv wirken kann, aber der wichtigste Unterschied von OIKOCREDIT zu
Fonds liege in der Denkweise und den schlanken Strukturen, sowie im
Vertrieb, erklärt Püspök. Betreuung, Begleitung, Unterstützung und die
Soziale Wirkungsmessung stehen bei OIKOCREDIT im Vordergrund. „Es geht
uns nicht um die Gewinnmaximierung, sondern in erster Linie um den
sozialen Gewinn. Menschen, die bei Banken beraten werden, spüren auch,
dass ethische Fonds selten verkaufte Randprodukte sind: man könnte
sagen, ungeliebte Kinder“, so Püspök. Außerdem gebe es bei Fonds viel
Zwischenhandel, Dachfondsstrukturen, Depotgebühren, Buchungsgebühren,
etc. Das alles gibt es bei OIKOCREDIT nicht. „Wir haben als
Entwicklungsgenossenschaft bloß einen Vereinsbeitrag von 20 Euro pro
Jahr.“
OIKOCREDIT kann auf keinen professionellen Vertriebsapparat
zurückgreifen (auch in der Schweiz nicht),
weil der immens Geld kosten würde. Püspök: „Wir müssen
unser ethisches Anlageprodukt mit sehr beschränkten Mitteln bekannt
machen und sind auf das Entgegenkommen von Medien, Werbeunternehmen und
Mundpropaganda angewiesen.
Die fehlenden Geldmittel können teilweise durch Kreativität und
Unterstützung wohlwollender Partner ausgeglichen werden. Dank dieses
Potenzials an Kreativität konnte OIKOCREDIT auch jüngst einen Kinospot
produzieren lassen und Plakatsujets. „Auch mir ist es ein Anliegen, den
kommenden Weltspartag als Besinnungstag für die eigene Veranlagung zu
betrachten“, betont Lukas Grossebner, Executive Creative Director von
DDB Tribal, der Werbeagentur, die OIKOCREDIT unterstützt: „Für uns ist
dieses Thema wichtig, denn in Werbung und Kommunikation wird oft
Unwichtiges transportiert. Wir wollten aus einem kleinen, wichtiges
Thema ein großes machen.“
Mehr Info: OIKOCREDIT
Quelle: oekonews.at
^^^ Nach oben
... widmet sich finanziellen Vorsorgefragen und der nachhaltigen Geldanlage; ... gehört zum Unternehmen «Media for Sustainability» des Ökonomen und Journalisten Guntram Rehsche (siehe auch http://guntram-rehsche.blogspot.com); ... Beiträge sind zeitlich geordnet, Stichwort- und Labelsuche in rechter Spalte; ... Unterstützung mit Zahlung von 20 CHF auf IBAN CH46 0070 0111 3009 63007 (Guntram Rehsche / ZKB) - Danke!.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen