Mittwoch, 7. Mai 2014

Mehr nachhaltige Anlagen

Das Marktvolumen an nachhaltig angelegten Geldern in den drei Ländern Schweiz, Deutschland und Österreich beträgt insgesamt 134,5 Milliarden Euro – institutionelle Investoren sind zentrale Wachstumstreiber – Investitionen in Streumunition und Antipersonen-Minen bei knapp 2,5 Billionen Euro ausgeschlossen.

Immer mehr private und institutionelle Investoren entscheiden sich für Nachhaltige Geldanlagen. Das Volumen von Investments, bei denen neben finanziellen Kennzahlen auch ökologische, soziale und Governance-Kriterien in den Anlageprozess einfließen, hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz binnen eines Jahres um zwölf Prozent zugelegt. Laut dem Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2014, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) am 7. Mai veröffentlicht hat, ist der Markt in den drei Ländern mittlerweile insgesamt 134,5 Milliarden Euro stark.

Die nachhaltigen Anlagemärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln sich seit Jahren positiv“, sagt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber mit Blick auf die neuen Marktzahlen. „Nachhaltige Investments ermöglichen Anlegern, ihre finanziellen Ziele mit ihren jeweiligen Wertvorstellungen in Einklang zu bringen. Und auch Wissenschaft und Politik nehmen Nachhaltige Geldanlagen zunehmend als wichtige Treiber einer nachhaltigen Entwicklung wahr“, ergänzt der Finanz- und Nachhaltigkeitsexperte. „Die Wirkungen von nachhaltigen Anlagen rücken immer mehr in den Fokus.“

Kräftige Zuwächse im Bereich der nachhaltigen Investmentfonds und Mandate gibt es mit einem Plus von 29 Prozent vor allem in Österreich, aber auch die Schweiz und Deutschland legen mit 17 Prozent deutlich zu. In allen drei Ländern ist der Markt für nachhaltige Anlagen auch im Vergleich zum konventionellen Markt überdurchschnittlich stark gewachsen. Österreich steht hier mit einem Anteil des nachhaltigen Segments von 4,5 Prozent im Dreiländer-Vergleich an der Spitze.

„Vor allem institutionelle Investoren legen bei ihrer Vermögensverwaltung Wert auf nachhaltige Anlagekriterien“, hebt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober hervor. „In der Schweiz und Österreich investieren betriebliche Pensionsfonds besonders häufig in nachhaltige Anlagelösungen, während in Deutschland der größte Anteil auf kirchliche Institutionen und Wohlfahrtsorganisationen entfällt“, erklärt die Expertin für Nachhaltige Geldanlagen. „Aber auch die privaten Anleger sind mit Marktanteilen von 41 Prozent in der Schweiz sowie 25 Prozent in Deutschland und immerhin 14 Prozent in Österreich von Bedeutung.“

Ein weiterer wichtiger Trend ist in allen drei Ländern die Anwendung des Ausschlusskriteriums Streumunition und Antipersonenminen auf das gesamte verwaltete Vermögen. Geächtete Waffen werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz mittlerweile bei knapp 2,5 Billionen Euro ausgeschlossen. „Die Tendenz weist hier deutlich in Richtung eines Standards, dem sich immer mehr Finanzakteure verpflichtet fühlen“, unterstreicht der Finanz- und Nachhaltigkeitsexperte Volker Weber.

Bereits seit 2005 legt das FNG mit dem Marktbericht umfassendes Datenmaterial zu den nachhaltigen Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. Die Daten für diese Studie hat das FNG erhoben. Neben dem Marktbericht fließen die Daten auch in die SRI Study des Europäischen Dachverbandes Eurosif (European Sustainable Investment Forum) ein, die im Oktober 2014 erscheinen wird. Folgende Sponsoren und Unterstützer haben den Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2014 ermöglicht: Union Investment, die GLS Bank, die Kepler Fonds Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., die oekom research AG, die Swisscanto Asset Management AG, Absolut Research, das Bankhaus Schelhammer & Schattera, die Inrate AG und die RobecoSAM AG.

Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen

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